Cariola [kar’iɔla] wird im südlichen Teil Kärntens die Scheibtruhe oder Schubkarre genannt. Räume zur offenen Begegnung und Kommunikation, insbesondere in Form von Gemeinschaftsgärten, werden einer auf den ersten Blick heterogenen Nachbarschaft angeboten und einer Ressourcenbündelung zugeführt. „Cariola“ will nachhaltige Projekte in Scheibtruhen, in ideellen wie realen, bewegen.
Die soziale Cariola:
Menschen verschiedenen Alters, verschiedener Herkunft, mit verschiedenen Bedürfnissen, die gemeinsame oder gegensätzliche Interessen vertreten, die sich gegenseitig unterstützen oder die ausgeschlossen werden, für sie alle bietet der „Verein Cariola“ Orte des besseren Miteinanders und Verständnisses. Jedem wird die Möglichkeit geboten sich in die Projekte mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen einzubringen. Persönliche Talente werden gefördert und entdeckt und auch mit Hilfe zur Selbsthilfe an die Gemeinschaft weitergegeben.
Die interkulturelle Cariola:
Jedes kreative Mittel zur Kommunikation ist gefragt um das eigene, lokale Tun nicht als Denkmodell zu isolieren, sondern auf das Anderssein hin zu öffnen. Vorbehalte, Ängste und Hemmschwellen jeder Art können so abgebaut und gesellschaftliche Inklusion und Integration gelebt werden. Neue nachbarschaftliche Strukturen wie z. B. die Unterstützung bei Behördengängen, dem Spracherwerb oder der Gesundheit werden entstehen. Freundschaften, über kulturelle Grenzen hinweg, ergeben sich beim Gärtnern mühelos und lustvoll.
Die bildungsbewusste Cariola:
Die Bildungsarbeit zum Erwerb von ökologischer Bewusstheit, im Zusammenhang mit Natur, Ernährung, Gesundheit, Heilung und Wohlbefinden, ist uns ein großes Anliegen. Nachhaltiges, biologisches Wirtschaften vereint sich mit Vielfalt (z. B. dem Anbau alter Gemüsesorten) und Experiment (z. B. mit Pflanzen aus anderen Regionen) und ermöglicht eine individuelle Selbstversorgung oder die Verarbeitung von Wild- und Kulturpflanzen in geselliger Gemeinschaft. Kulinarische Projekte und diverse Workshops rund um das Thema Gärtnern bereichern die Gartensaison. Einen besonderen Schwerpunkt legt Cariola auf das Thema „Frau“ um altes und neues Wissen über heilsame Pflanzen erfahren und weitergeben zu können.
Die vernetzende Cariola:
Ein großer Ansporn und eine Bereicherung sind der ideelle, vor allem aber der praktische Austausch mit gleich gesinnten Vereinen, Dachverbänden oder Projekten. Vernetzungsarbeit und Aufrechterhaltung des Informationsflusses in den Bereichen angewandte Ökologie, Soziales, Migration und Kommunikation ist daher, sowohl für die Vereinsarbeit als auch im öffentlichen Raum, ein wichtiges Thema.
